Gesundheit unserer Schildkröten

 

Dieses wird auf keinem Fall eine medizinische Seite. Davon findet man von wirklichen Fachleuten ausreichend Fachlektüre und auch
Internetbeiträge. 
Hier möchte ich nur auf einige gravierende Fehler hinweisen, die Schildkröten das Leben kosten können, obwohl man es sicher hätte
verhindern können. 
Wenn wir für uns und unsere Schildkröten daraus in Zukunft etwas lernen wollen - dann hat sich das Lesen eines jeden Buches und
mancher Internetseite (mit richtigen Inhalten) gelohnt.


Herzlichen Dank an alle Schildkrötenfreunde, die Fotos und Infos hier zur Verfügung stellten.

Unter  BERICHTE  sind u.a. sehr interessante Beiträge der Tierheilpraktikerin Amine Fehr.

Eine empfehlenswerte Homepage ist u.a. - Schildkröten-Stammtisch-Rhein-Main -  

hier mit einigen Downloads aus tierärztlicher Sicht zu den Themen:

- Die Prophylaxe in der Schildkrötenhaltung
- Grundsätzliches zur virologischen Diagnose
- Parasiten bei Landschildkröten
- Virale Erkrankungen bei Landschildkröten
- Myloplasmen bei Landschildkröten
- Eine Schildkröte stirbt -  was ist zu tun?


Für die Gesundheit unserer Schildkröten sind allein wir als Halter verantwortlich.  
Neben der artgerechten Haltung meiner Steppenschildkröten, die nach ihrer Winterstarre im Außengehege leben, muss ich sicherstellen,
dass die Tiere richtig ernährt sind und ihnen auch die ausreichende Wärme in ihrem Aussengehege geboten wird (Lampen) egal ob im
Gewächshaus, Frühbeet oder im Schildkrötenhaus, die automatisch anschalten, wenn die notwenige Wärme fehlt.

Für meine Tiere ist es immer sehr wichtig, mit Tierarzt und Tierheilpraktiker gut zusammen zu arbeiten - zum Wohle der Tiere.

Nur einige  Punkte will ich hier aufzählen:

-Vorbeugen durch richtige Ernährung und artgerechte Haltung im gut strukturiertem Gehege
-Regelmäßige Untersuchung auf Würmer und Einzelle 
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Gegen Würmer vorbeugen!

 

Zum normalen Futter auch mal Rinde und Blätter von Weiden füttern. Früher gab es das nur hin und wieder mal bei uns Blätter
von Weiden und Birken .

Bei der Umstellung gab es am Anfang klein geschnitten Rinde und Blätter von Weiden unter das Futter.
Langsam wurden dann die Teile etwas größer und jetzt gibt es ganze Blätter und kleine Zweige.

 

Von Hans-Dieter Philippen,  vielen bekannt durch das Schildkröten-Fachmagazin MARGINATA, hörte ich –

schon vor Jahrzehnten hatte er bei Steppenschildkröten - damals hießen sie noch "Agrionemys Horsfieldii"

durch füttern von Blättern und Rinde der Weide, gute Erfolge "gegen Würmer" ( zum vorbeugen

und Behandlung bei Wurmbefall) beobachtet und beschrieben.

 

Er schreibt u.a.:

" Kannst du sowohl als auch machen. 
Neben den diversen Inhaltsstoffen und dem hohen Faseranteil, sowie einem "neuen Geschmack" 
gibt es diverse Vorzüge von Weiden. Aber sicherlich auch von anderen Strauch- oder Baumarten. 
Nur bei Weide kann ich die Wirkung aus eigener Anschauung und Verwendung bestätigen. 
Übrigens an A. horsfieldii. ;-) 
Liegt zwar schon Jahrzehnte zurück, aber es geht nichts über ein gutes Erinnerungsvermögen und 
Notizen bzw. Kurzmitteilungen, die man irgendwann niedergeschrieben bzw. veröffentlicht hat. ;-) "

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Es führte leider sogar in einigen Fällen durch unsachgemäße Medikamentengabe (z. B. zu hohe Dosis Entwurmungsmittel)
  zum Tod der Tiere. 
                                                                  
 
   Auch diese kleine Steppenschildkröte (Foto oben) und ihre 3 Geschwistertiere bekamen eine viel zu hohe Dosis einer  Wurmkur und 
   hatten zusätzlich auch eine defekte UV-Lampe. (siehe geschwollene Augen)
   Alle 4 habe ich im Spätsommer 2009 zurückgeholt mußte sie über lange Zeit mit Sonde ernähren und Medikamente, in Abspräche
   mit meiner Tierärztin spritzen. Dadurch haben die kleinen Nieren starke Schäden. siehe Fotos unten. Die Tiere sind nur ca 5 cm groß!
        
 
        
bei der Größe dieser Steine kann man sich die unvorstellbar starken Schmerzen der Tiere vorstellen. 2 von 3 Tieren haben dieses überlebt!
   

 Unter Sorgenkinder habe ich mehr zu diesen Tieren geschrieben. 

- Richtige Tierarztauswahl ( nicht jeder Tierarzt  kennt sich auch mit Schildkröten aus !!) 

- Bei der Tierheilpraxis ist für mich wichtig, mit welcher Methode wird gearbeitet.
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Unser Schildkrötenfreund Stefan hat sich lange Zeit große Sorge um sein "Paulchen" gemacht.

Stefans "Paulchen" bekam plötzlich ein dickes Bein. Die Tierärztin (auf Reptilien spezialisiert) befürchtete, im schlimmsten
Fall müsse das Bein abgenommen und zur Not ein Rad untergebaut werden. Das war aber keine Alternative für den Halter.
Da das Bein immer dicker wurde, mußte die dicke Stelle geöffnet werden und es kam ein "Geschwür" zum Vorschein.
                                                     

Viel Geduld war nun angesagt. Über lange Zeit mußte der Halter sich Sorgen machen.
Hier ein paar Fotos über die Fortschritte.
 
                  

Zwischen den Fotos liegen ein paar Jahre. Wir freuen uns mit Stefan und seiner Schildkröte.

Das zeigt, wie wichtig der Besuch bei einem Tierarzt/Tierheilpraktiker ist, die / der Erfahrung mit der Behandlung
von Schildkröten hat.
Immer wieder empfehlen wir den Haltern gleich zu Beginn der LSK-Haltung nach geeigneten Tierärzten und
Tierheilpraktikern Ausschau zu halten und nicht erst dann, wenn die Schildkröte krank ist.
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2015 übernahm Stefan diese schöne Schildkröte aus der Auffangstation in Aachen.
 

Immer wieder hören wir von diesen erfreulichen Zusammenarbeiten zwischen Tierarzt und Tierheilpraktiker.
In diesem Fall über große Entfernung haben unsere Amine Fehr THP aus dem Raum Aachen mit der Tierärtzin aus
dem Raum Oldenburg dieser Schildkröte helfen können.
Unter "BERICHTE" findet man von Amine Fehr auch etwas über alternative Behandlungsmöglichkeiten.
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- Schutz vor Katzen, Vögeln und Hunden ( oft nicht ausreichend ) siehe zusätzlich auch weiter unten

    
 
So sind auch leider viele der bei mir geschlüpften Steppenschildkröten, trotz vieler Hinweise, bei ihren späteren Besitzern schwer verletzt
  worden durch Bißverletzungen. ( Fotos ) Einige sind daran gestorben.
  Foto Mitte ( ganz oben) zeigt eine leider inzwischen verstorbene Schildkröte, die von einem Artgenossen gebissen wurde. Das "beißende"
  Tier habe ich bei mir aufgenommen. nach einer Quarantänezeit habe ich es ohne Probleme mit anderen Tieren im Gehege - aber jetzt mit
  ausreiched Platz für alle!!

  Meine Blondie hat vor über 10 Jahren schlimme Hundebisse überstanden. Der Jagdhund vom Nachbarn war mehrfach ausgebüchst und 
  hatte es in unseren Garten geschafft. (Fotos oben links und Mitte zeigt Blondies Bisse) Sie war über viele Wochen in der Tierklinik.

     
                    Blondie 2003                                                   2008                                                                    2016



                                                  
 
                                                                                             
  Marderbiß

                         

  Man sollte nie unterschätzen, auch der sonst bravste Hund kann plötzlich die laufende Schildkröte als Spielzeug betrachten ... und
  schon ist es passiert !!!

  Auch Bernhard hatte Anfang der neunziger Jahre einige blutige Bißwunden. Eine Gruppe von Krähen war im Garten und ich bin durch den 
  Krach der vielen Vögel aufmerksam geworden. Sie hatten die Schildkröte aus dem Gehege bis auf den Rasen geschleppt und ihm Fleisch-
  wunden am Hals und den Beinen beigebracht. 
  Danach habe ich für das Aussengehege einen besseren und sicheren Platz direkt an der Hauswand gefunden. Empfehlenswert ist immer
  gegen z. b. Vögel, Hunde und Katzen einen Abdeckung nach oben durch ein Netz oder Drahtgitter.


  Hier deshalb ein Tip für alle neuen Halter : ausreichend große Terrarien und Außengehege und auch immer mehrere Futterplätze bzw.
  im Gehege ausreichend Futterpflanzen. Nach außen zur Strasse sollte ein Gehege nicht einsichtbar sein. Schon so hat man einen Schutz
  mehr für seine Tiere.

  Zu schnell gewachsen sind oft Tiere, die in zu kleinen Terrarien gehalten werden - wenig kühle Plätze und Versteckmöglichkeiten 
  vorfinden.
                                        
 
  Immer wieder werden Schildkröten zu trocken gehalten – meist bei Innenhaltung! – und wie hier in viel zu kleinen „Gefäßen“  und….
  …..ohne die lebensnotwendige Luftfeuchtigkeit!!! 

 
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UV-Licht ist lebensnotwendig für die Schildkröte.

                               
Hier ein paar Beispiele, wie Tiere ohne ausreichendes UV-Licht regelrecht verkrüppelt sind. Viele von ihnen haben keine Überlebenschance.
Einige überleben nur mit Medikamenten. Bei Klara und Luise (Foto oben rechts) könnte es später, wenn sie Eier legen, zur lebensbedrohlichen
Legenot kommen. Ich werde später berichten, ob die Beiden eine OP durchstehen müssen.

Das Fundtier (oben links) wird in einer Krankenstation im Zoo gepflegt und benötigt für den Rest seines Lebens Medikamente.

 

- Verlust beim Schlupf -

                                   
                                                          
Fotos oben zeigen ein nicht ausgebildetes Zwillingstier (rot) .

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- Salmonellen  

Aktuelle Informationen

mit freundlicher Genehmigung vom LIGA / NRW - Landesamt für Gesundheit und Arbeit des Landes NRW


© Inge Heye / LIGA Münster

Auf die Kontamination von Eiern, Geflügelfleisch, rohem Kuchenteig und anderen Lebensmitteln mit Salmonellen wird immer wieder hingewiesen. Doch auch durch Reptilien im Kinderzimmer bzw. im Terrarium besteht Ansteckungsgefahr.

Die Haltung von Reptilien erfreut sich seit vielen Jahren einer zunehmenden Beliebtheit. In Schildkröten und Echsen werden ideale Pfleglinge bzw. Haustiere gesehen, die aufgrund der fehlenden Behaarung kein Allergie-Risiko darstellen und somit auch Kindern vermeintlich sicher den Umgang mit und die Verantwortung und Fürsorge für ein Tier nahe bringen können.

Diese Einschätzung führt häufig zu einem allzu sorglosen und intimen Kontakt zu den Reptilien, die dann frei in der Wohnung herumlaufen und von den Kindern als Spielkameraden genutzt werden.

Weitgehend unbekannt ist die Tatsache, dass praktisch alle Reptilien im Darmtrakt mit Salmonellen besiedelt sind. Studien der letzten Jahre beziffern je nach Untersuchung und untersuchter Reptilienart den Grad der Besiedlung auf 60% bis 100%.
Dabei sind vor allem bei Tieren, die in Zoogeschäften gekauft werden, eher die höheren Durchseuchungsraten anzunehmen, da bei der in den meisten Läden praktizierten Massenhaltung von vielen Tieren auf engem Raum Salmonellen leicht von einem Tier auf das nächste übertragen werden.
Gerade bei Schildkröten (sowohl Wasser- als auch Landschildkröten) ist die Haltung von einigen Dutzend Tieren in einem Becken / Terrarium eher die Regel als die Ausnahme, so dass damit gerechnet werden muss, dass alle Tiere aus diesem Bestand mit Salmonellen kolonisiert sind.

 
Wichtig: nicht zu große Gruppen zusammen halten und tägl. mind. 1 x Kot sammeln


Dieser Umstand hat dazu geführt, dass in den USA und in Kanada bereits seit Mitte der siebziger Jahre der Handel mit Schildkröten, deren Panzerlänge unter 12 cm liegt, gesetzlich verboten wurde. Diese Verbote führten zur Vermeidung von etwa 100.000 Salmonelleninfektionen bei Kindern in diesen Ländern pro Jahr.

Die Salmonellen, die von Reptilien beherbergt werden, unterscheiden sich von denen, die üblicherweise durch Lebensmittel (Hühnereier, etc.) übertragen werden. Während die durch Hühnereier übertragenen Salmonellen vor allem Durchfallerkrankungen hervorrufen, können bei Reptilien assoziierten Salmonellenerkrankungen vor allem bei kleinen Kindern und immun geschwächten Erwachsenen schwere Krankheitsverläufe mit Sepsis und Hirn(haut)entzündung auftreten, die zu bleibenden Schäden oder sogar zum Tode führen können.
Deshalb schlagen die amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC) schon seit Jahren Regeln zum Umgang mit Reptilien vor. Diese beinhalten vor allem:

Tierhändler, Veterinäre und Ärzte sollten Halter von Reptilien über die Gefahren aufklären

Gründliche Händehygiene (Wasser und Seife, ggf. Desinfektionsmittel) nach jedem Kontakt zu Reptilien und nach Arbeiten im Terrarium

Personen mit erhöhtem Infektionsrisiko (Immunsupprimierte, Kinder < 5 Jahre) sollten Kontakt zu Reptilien vermeiden

Reptilien sollten nicht in Haushalten mit Immunsupprimierten und Kindern < 5 Jahre gehalten werden

Reptilien sollten nicht in Kinderbetreuungseinrichtungen gehalten werden

Reptilien sollten nicht frei in der Wohnung umher kriechen (Gefahr der Kontamination von Teppichen und anderen Einrichtungsgegenständen mit Salmonellen)

Reptilien und Gerätschaften zur Pflege von Reptilien sollten nicht in die Küche oder andere Räume, in denen Nahrung zubereitet wird, gebracht werden

Bei Beachtung dieser Regeln stellen Reptilien schöne und interessante Pfleglinge dar, die bei artgerechter Haltung viel Freude bereiten können.

Stand: Januar 2008

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-  Verlust durch Viruskrankheiten z. B. Herpes

                                                                   
                                                                          
Was ist Herpes ? Hier - Kurzinfo

 

Jeder Tierarzt wird den Halter darauf hinweisen, Neuzugänge niemals ohne Quarantäne zu einer vorhandenen Gruppe zu setzen.
Auch bei Pflegetieren ist absolute Trennung zu den eigenen Tieren und zusätzliche Sauberkeit dringend geboten !!
Wichtig ist auch, die Wasser- und Futternäpfe getrennt zu säubern und zu desinfizieren.

Deshalb immer die Haltung der Tiergruppe ansehen, aus der ein evtl. Neuzugang stammt. Tiere, die im Laden in einer "Box  
auf sie warten" sagen leider nichts über ihre vorherige Haltung. Schnell hat man sich eine Krankheit eingeschleppt und erkennt es
leider oft nach längerer Zeit.

Im Zweifelsfall lieber eine Untersuchung zusätzlich! Schildkröten ist es nicht immer anzusehen, wenn sie krank sind.

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Gefährlich für Schildkröten 

   
    
Hund- Katze - große Vögel, Ratten, Marder  etc                                 sie hat überlebt.............aber es war eine lange unnötige Krankenzeit !!

 
  
            Draht - Verletzungsgefahr                                             Zaun - evtl Ausbruch möglich                            Draht im Gehege - Verletzungsgefahr 

 
ein Ausbruch kann z. B. vermieden werden durch die Umrandung des Geheges mit Pflanzsteinen. Diese aber unbedingt 
versetzt  übereinander  anbringen, damit die Schildkröten die Umrandung nicht als Treppe benutzen können.
So haben die Tiere auch unter der oberen 2. Reihe der Pflanzsteine zusätzliche Verstecke und Schattenplätze.

 
 zu kleine Steine, die gefressen werden können (Achtung : die Steine auf den Fotos hier haben für die Tiere die richtige Größe)

 

Der Ratgeber  Erkrankungen ist nur eine kleine Hilfe und sollte auf keinem Fall zur Selbstdiagnose verleiten!!

Hier ist eine Baustelle...... denn an dieser Seite wird fleißig weitergearbeitet!!   

 

Stand Frühjahr  2013

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